Während meiner intensiven Zeit daheim, besonders im März und April, habe ich Musik gehört – noch exzessiver als sonst. Ich mag mir gar nicht ausdenken, wie meine Statistik am Ende des Jahres aussehen wird … Ich als Spotify-Nutzer habe es natürlich besonders einfach, überall und jederzeit auf Milliarden von Titeln zuzugreifen; und trotz dieser schieren Menge ist es passiert, dass wenige Songs aus der Corona-Anfangszeit in meinem Gehirn (also in mir, es ist komisch, in der dritten Person über das eigene Hirn zu sprechen …) mit bestimmten Gefühlen, Ereignissen oder Bildern verknüpft sind. Heute machte ich mich daran, aus all diesen Liedern eine „Corona 2020“-Playlist zu machen.
Die Zeit vergeht
Lieber hätte ich eine Kassette mit zusammengebastelter Hülle, hier und da einem Knacken auf dem Tonband und vielleicht manchmal verzerrten Tönen – aber ich gehe mit der Zeit. Und da sind Playlists eben die einfachste und praktischste Option. Einen Kassettenrekorder könnte ich mit Glück noch bei meiner Mum ausleihen, einen eigenen habe ich schon länger nicht mehr. Manchmal frage ich mich, ob es so gut ist, fast all das musikalische Geschehen in meinem Leben ans Internet zu koppeln: Eine kleine Kollektion an Musikdateien (mit denen kann ich ja ohne Computer / Smartphone auch nichts anfangen) habe ich noch und pflege sie gut. Aber alles andere läuft über Spotify; selbst meine Eltern nutzen es mittlerweile gerne. Und das ja aus gutem Grund! Der Service ist fantastisch, alles kann Offline angehört werden und Neuerscheinungen bekomme ich sekundengenau am vom Künstler festgelegten Zeitpunkt.
Streaming hat vieles revolutioniert, so also auch die Art, wie wir Musik hören. Und so gerne und viel ich am Tag streame und mich an den Inhalten erfreue: Irgendwie finde ich es sonderbar, dass ich meine Musik nicht wirklich besitze. Es ist nichtmal meine Musik, nur solange der Anbieter (Spotify, Apple, Soundcloud, Deezer, YouTube, usw.) die Inhalte anbieten will oder darf, kann ich auch auf sie zugreifen. Bei CDs war oder ist das anders: Kaufe ich sie, dann habe ich sie und sofern niemand einbricht, verschwindet sie nicht einfach aus meinem Regal. Auf Spotify habe ich es schon das ein oder andere Mal erlebt, dass ein Lied plötzlich ausgegraut und in Deutschland nicht mehr verfügbar war. Das ist das Ding mit dem Streaming.
Vielleicht sollten wir deshalb Lieder, Filme, Hörbücher oder was auch immer tatsächlich kaufen, wenn wir großen Gefallen daran finden! Dann besitzt man die Medien nämlich tatsächlich; auch MP3-Dateien kann niemand so schnell entwenden. Außerdem die Künstler dadurch doppelt unterstützt – es ist eine Win-win-Situation. Vielleicht wäre es auch eine Idee, am Ende des Jahres die Top-drei, -fünf, -zehn Songs des Jahres zu kaufen und in die private, eigene Sammlung aufzunehmen; da werde ich mir selbst nochmals Gedanken darüber machen.
Die Idee der Corona-Playlist
Zu Beginn habe ich von meiner Corona-Playlist erzählt: Bei mir sind es knapp einhundert Lieder, die mich durch die sonderbare Zeit begleitet haben. Diese Zeit war für mich turbulent und entspannt gleichermaßen und manchmal ist es schön an diese Ruhe und den ganz anderen Tagestakt zurückzudenken. Da hilft mir die Musik aus diesen Tagen enorm. An die Töne habe ich hunderte von Erinnerungen, Gefühlen, Stimmungen und Bildern gekoppelt; und zu Teilen stecken die nun auch in meiner Corona-Playlist. Deshalb meine Frage und ein Tipp: Welche Musik hat dich durch die Zeit begleitet? Und was verbindest du ganz persönlich mit ihr? Bastele dir doch eine eigene Corona-Playlist, erinnere dich an die guten und schlechten Augenblicke und reflektiere ein bisschen. Und falls du ein Titelblatt gebrauchen kannst, findest du hier meines:
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