Freie Fahrt in die Ferien

Ja, hier war es eine Weile sehr still. Das ist mir durchaus bewusst. Ich hole nun aber auf und werde auch ein bisschen darauf eingehen, was die bisherige Corona-Zeit mit mir gemacht hat und wie ich sie verbracht habe.

Zunächst haben die Schulaufgaben ein anderes Ausmaß angenommen

Das war per-se kein großes Problem, aber da ich meinen Fokus deshalb auf besagte Aufgaben gelegt habe, kamen andere Projekte und Ideen gezwungenermaßen etwas kürzer. Manches kam zu kurz. Später kam noch Präsenzunterricht dazu, der zumindest teilweise einen geregelten Tagesablauf mit sich gebracht hat. Sicher haben die Lehrer*innen versucht, ihre Lehrpläne zu erfüllen und uns möglichst von Stoff-Lücken fernzuhalten – aber es brachte meine Arbeitsweise aus dem Takt und somit brauchte ich mehr Zeit für weniger Erledigungen. Das Schuljahr neigte sich aber sowieso dem Ende zu, deshalb war all das insgesamt nicht so tragisch. Es passierte nämlich noch etwas ganz anderes:

Ich habe jetzt meinen Führerschein

Ja und so dunkelgrün auf cremeweiß sieht dieser Satz noch immer ein wenig surreal aus. Insgesamt kann ich meine Fahrschulzeit als eine gute Zeit bezeichnen und trotzdem bin ich froh, dass sie vorbei ist. So richtig los ging es bei mir in den Pfingstferien, da hatte ich meine erste Fahrstunde; und ab dann in einem Tempo voran, das ich lange Zeit nicht begreifen konnte! Plötzlich hatte ich meine Nachtfahrt und dann war auch die praktische Prüfung nicht mehr weit. Über die Monate hinweg hat mich das Thema Autofahren allerdings massiv vereinnahmt und so kam es, dass ich wenig Sport oder andere schöne Dinge gemacht habe. Ich kam nicht gegen meinen eigenen Stress und den inneren Druck an – gegipfelt ist das Ganze in der Woche vor der praktischen Prüfung.

Ich glaube, dass ich es als besonders stressig und anstrengend empfunden habe, weil vorher die Lockdown-Zeit war. Eine für mich sehr entspannte und entschleunigte Zeit. Plötzlich wieder Prüfungssituationen, intensives Lernen und dann auch noch in solch einem völlig fremden Bereich: All das war auf einen Schlag ein bisschen viel … Umso glücklicher bin ich jetzt, Auto fahren zu dürfen und damit einen gigantischen Schritt zum unabhängigen, „erwachsenen“ Leben gemacht zu haben. Dabei sind wir doch alle noch Kinder. Ich glaube nicht einmal, dass Autofahren auf lange Sicht die optimale Art der Fortbewegung sein wird, aber für den Moment bin ich froh über das Privileg und die Möglichkeit; und freue mich besonders darauf, Elektroauto zu fahren!

Was bewegt uns in solch komischen Zeiten?

Diese Frage habe ich mir und etwa dreißig Freunden, Bekannten und deren Freunden gestellt. „momentum“ heißt dieses Projekt und, wo es zuerst als ein Magazin enden sollte, entschied ich mich für eine Website. Dort lassen sich die Inhalte nach und nach hinzufügen und ein bisschen interaktiver gestalten. Mit der Auswertung bin ich auch nicht fertig geworden, und es stellt sich die Frage, ob ich das überhaupt noch werde. Aber das sollte ich. Es ist nicht mein Stil, Dinge unvollendet oder angebrochen irgendwo in der Cloud einstauben zu lassen. Aber so ist es als kreatives Wesen: Mein Hirn zirkelt von einer Idee zur nächsten und mitten im Prozess kommt etwas noch viel Interessanteres. Das empfinde ich als herausfordernd, sich für alle Ideen Zeit zu nehmen, aber sich auch nich von ihnen einschränken zu lassen. Auch so ein Prozess des ewigen Lernens.

momentum kann hier besucht werden.

Ferien.

Das ist es, was nun folgte und ich auch in diesem Jahr mehr als nötig hatte. Es lag in diesem Jahr an der Fahrschule und nicht an der Schule, also gab es trotzdem einen guten Grund, sich auf die Ferien zu freuen. Ich will mir nicht ausdenken, wie ich den Führerschein neben regulärem Unterricht gemacht hätte. Sicher hätte ich mehr Zeit gebraucht, aber vermutlich wäre ich insgesamt noch gestresster gewesen. Auch hier geht, trotz allen negativen Auswirkungen, mein Dank an Corona.

2020 ist, und war, und wird vermutlich noch ein außergewöhnliches Jahr sein. Ob dieses „außergewöhnlich“ negativ oder positiv konnotiert ist, das muss für jeden Menschen anders sein. Auf bald!

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